13.7.2017 Granö

Das Gebiet von Granö ist schon vor langer Zeit besiedelt worden. Heute sind ein paar Bauernhöfe und das Camp von Granö (Link) hier zu finden. Das Camp bietet eine Vielzahl von Aktivitäten an, wie Flossfahrt auf dem Fluss und ein Spaziergang im Wald. Wir entschieden uns für letzteres unter Leitung von Christopher, einem der Camp-Betreiber.

Blick auf das Camp mit den Vogelnestern in den Bäumen.

Das Wetter zeigte sich heute von der etwas netteren Seite und es war ganz windstill.

Mit einem Floss machten wir uns auf den Weg in einen Seitenarm des Flusses.

Beim Flusseinlauf blieb das Floss zurück und wir begannen den Spaziergang durch den Wald.

Typisch für die Wälder sind die vielen Flechten in den Bäumen. Flechten sind eine Symbiose zwischen einem Pilz und einer Alge. Die Bäume leiden darunter in keiner Weise.

Flechten gibt es auch am Boden. Hier die bekannte Rentierflechte (bei uns teilweise als weisses Moos verkauft, was aber falsch ist), die den Rentieren insbesondere im Winter als einzige Nahrungsquelle dient.

Natürlich finden sich auch viele Beerenarten, wie Blaubeeren, Preiselbeeren, Wachholder und andere in diesen Wäldern.

Ameisen sind hier sehr fleissig, wie die vielen Ameisenhaufen zeigen.

Auf dem Plateau oberhalb des Flusses war der Wald einmal komplett abgeholzt worden. Heute stehen hier Kiefern, aber die Fichten breiten sich sehr rasch aus.

In früherer Zeit wurde in den Wäldern Teer hergestellt. Hierzu wird Harz unter grosser Hitze aus dem Holz geschwitzt. Überreste dieser Produktion findet man heute noch, wie zum Beispiel die Ausflussrinne unterhalb eines Trichters (Bild). Die Herstellung ist ähnlich der Produktion von Holzkohle und dauert ca. 1 Woche, wobei die Vorbereitung der Stämme mehrere Jahre dauerte.

Im Wald findet man auch das sogenannte weisse Moos, welches sehr viel Wasser speichern kann. Man kann es sogar trinken, weil das Moos eine gewisse Reinigung des Wassers durchführt.

Das Waldgebiet gehört den Grundstückbesitzern in diesem Gebiet gemeinsam. Früher gab es am Bach 4 Getriedemühlen und eine Sägerei. Erhalten und betriebsbereit ist nur noch eine Getreidemühle.

Christopher machte dann ein kleines Mittagessen aus Rentierfleisch und Gemüse auf dem Feuer.

Der Spaziergang gab uns viele wertvolle Informationen über Wald, Leute und die Geschichte an diesem einsamen Ort – sehr zu empfehlen.

Am Abend genossen wir dann ein feines Nachtessen im Restaurant des Camps.